Hygienische Ferkelwaschung zur Reduktion des Antibiotikaeinsatzes

Reduktion des Antibiotikabedarfs durch Ferkel waschen"In vielen Betrieben nimmt die Keimbelastung bei unseren Tieren immer mehr zu, sowohl in der Ferkelerzeugung als auch in der Ferkelaufzucht und Mast.
In der Ferkelaufzucht wird die Belastung durch Streptokokken und Staphylokokken (Haut, Tonsillen, Lunge, Gelenken) durch die Einstallung aus vielen Herkünften, Stresssituationen, wie Transport, Futterwechsel und Absetzen von der Mutter deutlich verstärkt, das Immunsystem wird geschwächt und die Vermehrung der besagten Erreger nimmt zu.[..]

Der Zeitaufwand der Waschung ist gering und während des Abladens gut durchführbar. Bis die nächsten Ferkel vom Hänger geladen wurden, war die Gruppe im Stall schon gewaschen.

Nach dem Waschen wurden die Tiere alle 3 Tage kontrolliert, die Haut blieb relativ lange sehr sauber und auch die Belastung mit Staphylokokkeninfektion (Ferkelruß) blieb komplett aus.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass:

  • die Abheilung offener Wunden durch Beißereien erweist sich als positiv und die Egalisierung des Hygienestatus verschiedener Herkünfte wird gefördert.
  • die Streptokokkeninfektionen ( Meningitis, Arthritis) um ca. 40 - 50 % gesenkt werden konnten.
  • die Häufigkeit der Staphylokokkus hyicus Infektion (Ferkelruß) um ca. 90% abgenommen hat.sich auf dem Boden ein Schaum bildet, in dem die Ferkel dann während des Waschens stehen. Dadurch werden auch die Klauen wie in einer Art „Klauenbad“ gereinigt, was sich positiv auf die Klauengesundheit auswirkt.
  • der Antibiotikaeinsatz von Amoxicillin um ca. 50 % gesenkt wurde.
  • die Handhabung mit einer geeigneten Spritze für den Wasserschlauch( z.B. Menno Schaumspritze) durch die genau 2 % des Waschmittels eingezogen wird, sehr einfach ist.
  • der Zeitaufwand gering ist und während des Abladens gut durchgeführt werden kann. Bis die nächsten Ferkel vom Hänger geladen wurden, war die Gruppe im Stall schon gewaschen.
  • wichtig ist das sehr enge Zusammenstallen der Tiere beim Waschen, damit sich die Ferkel den gebildeten Schaum des „Neopredinol“ gegenseitig richtig einmassieren.

Anwendung:
Menno Tierwaschmittel „Neopredinol“ 2 % vorgemischt mit Skumix direkt Ferkel eingeschäumt oder der Menno Schaumspritze über das Venturi-Prinzip genügend Wasserdruck vorausgesetzt.

Aufwandmenge:

2.000 Ferkel – 360 Liter Gebrauchslösung 2 %
Kosten: ca. 0,035 € / Ferkel"

Artikel Renate Baur, Praktische Tierärztin, Jahresbericht Erzeugerringe Baden Würtemberg